Uhu im Schlafrock
21. Juni 2010. Es war fast Mitternacht als mich ein lauter Knall vom Computer aufschreckte. Ein junger Uhu war gegen die Balkontür geflogen und saß nun verwirrt davor. Ich öffnete vorsichtig die Tür. Er versuchte vom Balkon abzufliegen, er schaffte es nicht. Das Geländer war zu hoch, er zu benommen. Er flatterte panisch den Balkon entlang.
Ich holte eine dünne Haube und stülpte sie ihm über den Kopf. Sofort war er ruhig. Er sah zum Glück nicht verletzt aus. Aufrechte, natürliche Körperhaltung, beide Flügel gleichmäßig am Körper anliegend. Ich hob ihn auf und trug ihn ins Haus. Mit Uhu im Arm weckte ich meine Frau. (Eine Erkenntnis am Rande: mit Uhu geweckte Menschen sind auf Anhieb hellwach!)
Karin machte schnell Fotos:
Der verunfallte Uhu (Bubo bubo) und ein nicht weniger verschreckt dreinschauender Mensch (Homo sapiens). (In der anderen Hand halte ich übrigens keine Unterhose, wie eine mir nahestehende Person vermutete, sondern die schwarze Mütze, die ich fürs Foto kurz vom Uhukopf nahm.)
Das rechte Auge des Vogels war etwas entzündet und eitrig, aber das bemerkten wir erst auf den Fotos. Auch die Pupillen waren unterschiedlich groß, sonst machte er einen guten Eindruck. Zumindest das eitrige Auge musste er schon vor seinem Unfall gehabt haben, vielleicht die Ursache für seinen Navigationsfehler?
Nach dem kurzen Fotoshooting - wir machten nicht mehr als die beiden gezeigten Bilder, um ihn nicht zusätzlich zu belasten - brachten wir den Vogel ins Freie, setzten ihn auf eine kleine Mauer als Starthilfe und befreiten ihn von der Haube. Er schaute uns an, fauchte kurz und hob ab ...
Er landete fünf Meter weiter auf einem Eisengitter vor der Haustür. Nach ein, zwei Minuten flog er weiter, landete rund zehn Meter entfernt auf einem Mauervorsprung, verlor das Gleichgewicht und hing kopfunter wie eine Fledermaus herab. Irgendwie schaffte er es doch wieder auf den Boden zu kommen. Hier saß er ein paar Minuten. Schließlich hob er doch noch richtig ab und entschwand elegant und lautlos in die Nacht.
Erst vor wenigen Tage hatte ich beobachtet, wie unzählige Nebelkrähen einen Uhu malträtierten, siehe dazu den vorigen Blogeintrag. Vielleicht war es das gleiche Jungtier, ein Taferlklassler (auf Deutschländisch: Erstklässer) in der beinharten Schule des Leben.
Ich holte eine dünne Haube und stülpte sie ihm über den Kopf. Sofort war er ruhig. Er sah zum Glück nicht verletzt aus. Aufrechte, natürliche Körperhaltung, beide Flügel gleichmäßig am Körper anliegend. Ich hob ihn auf und trug ihn ins Haus. Mit Uhu im Arm weckte ich meine Frau. (Eine Erkenntnis am Rande: mit Uhu geweckte Menschen sind auf Anhieb hellwach!)
Karin machte schnell Fotos:
Der verunfallte Uhu (Bubo bubo) und ein nicht weniger verschreckt dreinschauender Mensch (Homo sapiens). (In der anderen Hand halte ich übrigens keine Unterhose, wie eine mir nahestehende Person vermutete, sondern die schwarze Mütze, die ich fürs Foto kurz vom Uhukopf nahm.)
Das rechte Auge des Vogels war etwas entzündet und eitrig, aber das bemerkten wir erst auf den Fotos. Auch die Pupillen waren unterschiedlich groß, sonst machte er einen guten Eindruck. Zumindest das eitrige Auge musste er schon vor seinem Unfall gehabt haben, vielleicht die Ursache für seinen Navigationsfehler?
Nach dem kurzen Fotoshooting - wir machten nicht mehr als die beiden gezeigten Bilder, um ihn nicht zusätzlich zu belasten - brachten wir den Vogel ins Freie, setzten ihn auf eine kleine Mauer als Starthilfe und befreiten ihn von der Haube. Er schaute uns an, fauchte kurz und hob ab ...
Er landete fünf Meter weiter auf einem Eisengitter vor der Haustür. Nach ein, zwei Minuten flog er weiter, landete rund zehn Meter entfernt auf einem Mauervorsprung, verlor das Gleichgewicht und hing kopfunter wie eine Fledermaus herab. Irgendwie schaffte er es doch wieder auf den Boden zu kommen. Hier saß er ein paar Minuten. Schließlich hob er doch noch richtig ab und entschwand elegant und lautlos in die Nacht.
Erst vor wenigen Tage hatte ich beobachtet, wie unzählige Nebelkrähen einen Uhu malträtierten, siehe dazu den vorigen Blogeintrag. Vielleicht war es das gleiche Jungtier, ein Taferlklassler (auf Deutschländisch: Erstklässer) in der beinharten Schule des Leben.
Labels: Beobachtungen
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